Das Radfahren war der einfache Teil der 124 Schweizer Pässe Challenge.

Und das meine ich ernst, denn das Projekt beinhaltete viele Aspekte, die viel schwieriger zu managen waren. Training ist eine klare Komponente – man folgt einem Trainingsplan. Doch es gab Herausforderungen, für die es keinen vorgeschriebenen Plan gab:  

  1. Jemand wollte mir das Projekt aus den Händen nehmen: "Moni, fahr du einfach Rad. Ich mache alles andere", wurde mir gesagt. Doch ich wusste, dass meine Mission dann komplett untergegangen wäre.
  2. Während des gesamten Projekts musste ich mit internen und externen Interessenkonflikten umgehen. Jede Führungskraft weiß, wie viel Energie das kostet. Ich war froh, wenn ich auf dem Rad saß und einfach nur fahren konnte.
  3. Es war mir sehr wichtig, ein Team aufzubauen, das 100 % hinter dem Projekt steht. Das bedeutete jedoch auch, die "richtigen" Menschen im Team zu haben. So musste ich leider eine Woche vor dem Start von einer Person Abschied nehmen. Harte Entscheidungen, denn hier geht es um Menschen.

Ob Radfahr-Challenge oder Business, jedes Projekt hat viele komplexe Aufgaben und Zusammenspiele, die das Ziel oft unerreichbar erscheinen lassen. Als Führungskraft ist man auf mehreren Ebenen gefordert, die für viele oft nicht sichtbar sind.

Ich habe dieses 124 Schweizer Pässe Projekt geliebt und wertvolle Erfahrungen gesammelt, obwohl es sehr hart war. Als Führungsperson für sich selbst einzustehen, das Team zu motivieren und zu stärken, harte Entscheidungen zu treffen und trotzdem Spaß zu haben – all das unter schwierigen Bedingungen. Es sind nicht nur 124 "physische" Berge, von denen ich in meinen Vorträgen berichte und die wertvollen Lessons teile.